Wo sind die letzten Wochen hin?

Tschechoslowakischer Wolfhund

Aus meinem Vorsatz, einmal wöchentlich oder zumindest einmal im Monat über die neuesten Geschehnisse zu berichten, wurde eine lange lange Pause.
Ohne einen Blog-Artikel.

Dabei  gab es eigentlich viel zu berichten aber ich kam einfach nicht dazu.

Inhalt

Schleiereule

Die Zeit heilt alle Wunden...

So dachte ich…

Aber von vorne:

Ich hatte ja erzählt, daß Karola, die Schleiereulenfrau von Lusi sehr dürr war, als ich sie abholte und noch ruhiger als sonst.
Die Beiden waren ein harmonisches Paar, ganz ruhig, liebevoll, kuschelnd.
Da uns die Baustelle hier ja an jeder Ecke aufgehalten hat, weil Chris und unser Maurer alles alleine machen und das neben der regulären Arbeit, mussten die Schleiereulen noch länger in der Falknerei bleiben.

Schleiereulen

Das Drama nahm seinen Lauf

Obwohl sie richtig gut frass, die Parasitenprobe nichts ergab und sie wieder dolle zunahm, erschien sie mir einfach noch ruhiger als sonst.
Aber sie war fit, wieder top im Gewicht – gut, die Jüngste war sie nicht – und ich ja immer ziemlich hypochonder.
Aber eines Tages war sie so müde daß ich wusste, sie wird jetzt für immer einschlafen.
So war es auch.

Ich ließ sie noch bei Lusi und irgendwann ging ich rein, um sie raus zu holen.

Lusi drehte durch. Schrie, attackierte mich…

Bei Eulen darfst du keinen Fehler machen – das verzeihen sie dir nicht.
Wo du mit den Hunden alles gemeinsam durchstehst, habe ich damals schon meine Papageien beim Tierarzt abgegeben und vor der Türe gewartet.

Wir leben ja nun bereits so viele Jahre zusammen, Lusi und ich und so hatte ich ihn noch nie erlebt.
Darum sah ich zu, daß er so schnell als möglich eine neue Frau für ihn bekam.
Die Helga….

Nach anfänglichen Irritationen, ich hatte ja berichtet, weil Helga so ganz anders war….
jung, wild….
wurde es eine stürmische Liebe.

Aus der stürmischen Liebe wurden viele Babies.
Die Schreikowskys haben alle in Atem gehalten.

Vor allem mich.

Und schon kurz drauf kam das zweite Gelege.

Bedeutete aber eben auch, ich konnte wieder nicht sauber machen, ohne die Jungen zu gefähren.

Schleiereule

Stinkebude

Das schlimmste war die Stinkebude….
Putzen war unmöglich. Lusi ließ mich nicht mal in die Nähe.

Jetzt mögen die meisten Leser vielleicht schmunzeln…..
Jaaa, es sind Schleiereulen und keine Harpyien aber Lusi hat nicht planlos angegriffen, sondern wirklich freie empfindliche Stellen gesucht, um blitzschnell zu zu schlagen.

Augen, Ohren, Hals….. und das alles mit den schmutzigen Fängen.

Durch die Wärme stank es wirklich.
Bei Gelegen muss man immer super viel Futter ausliegen haben, damit immer genug da ist.
Vor allem auch, weil die Schreikowskys ja noch da waren.

Und ja, es könnte sein, daß sie die Jungen sonst verspeisen wöllten.

Eulen sind ja nicht grad die geselligsten Kollegen und die Jungen müssen abwandern.
Aber Schleiereulen sind tatsächlich sehr sozial und ein wenig anders, als andere Eulenarten.

Zufall

Der Zufall wollte es, daß mein Handy klingelte und ein Falkner anrief, den ich von früher kannte und der jetzt plötzlich hier wohnt und noch genau in meiner Nähe.
Wir waren eigentlich beide überrascht, daß er nur 12 Minuten weg ist.
Der Grund seines Anrufes war ein anderer. Eine Schleiereule.

Ein paar Nächte nach seinem Anruf lag ich wieder mal wach und am Morgen schrieb ich ihm.
Eine Woche später kam er und wir fingen zusammen die ganze Familie ein.
Er Lusi… 

Schleiereulenküken
Die 5 Babies
Auszug

Und so war er da, der Auszug.
Die ganze Familie ist ausgezogen und alles verlief ohne Probleme.
Helga nahm die Babies sofort wieder an und allen geht es gut.

Die beiden Schreikowskys konnten inzwischen ausgewildert werden.

Schleiereule
Schleiereule

Ja es war hart, Lusi ziehen so lassen.
So lange waren wir ein Team und Lusi war immer an meinem Krankenbett, flog draußen mit und war völlig furchtlos mit allem und Jedem.
Aber so war es am besten.

Tschechoslowakischer Wolfhund
Ich bin müde....

Wenn mir die Welt zu laut ist – und das ist sie mir als Autistin oft – brauche ich die Zeit mit den Tieren.
In denen wir einfach alles ausblenden.
Wilde Bussarde beobachten, einfach still sind.

So geht es mir auch mit der Tierrettung.
Wie viele Jahre rette ich nun verletzte Eulen und Greifvögel – ja hier und da auch Igel, Marder, Füchse, andere Vögel……?

Schleiereule

Die Sache mit der Tierrettung

Wie viele Nächte bin ich nachts aufgestanden?

Immer mit vollem Herzblut und voller Liebe.

Wie oft bin ich los gezogen mit Ingo und haben die Gegend abgesucht, nach uns gemeldeteten verletzten Tieren?

Auch Ingo ist müde.
Er hört und sieht inzwischen ja auch nichts mehr.

Das Geschäft mit der Tierrettung

Der Trend fällt mir schon so lange auf.

Ob mit KI erstellte Rettungen – die im übrigen derart kitschig sind, daß ich mich so oft frage, warum so viele Menschen das glauben.

Eins haben sie alle gemein: Filme. Es wird erstmal gefilmt, bevor dem Tier geholfen wird.
Hochglanzfilmer sind immer dabei – komisch, wir hatten nie einen mit.

Und unten steht bei jeder Rettung direkt der Spendenaufruf dabei.

Und dramatische Musik…..

Ich wundere mich auch, warum die ganzen Tierretter tolle Autos haben, jede Menge rauchen, im Nagelstudio sind, ein tolles Haus haben…..
Nein, da spricht nicht der Neid.
Aber auf mich persönlich macht das immer einen komischen Eindruck, wenn ich frisch aus dem Nagelstudio komme und poste: bitte spendet für diesen kleinen Hund….

Richtig, als Tierretter kann man auch gepflegt aussehen und Wert auf Luxus legen……

Das muss jeder für sich selbst wissen und ich möchte da keinen verurteilen aber den Trend finde ich schon besorgniserregend.

Und nur weil man einen Hund aus dem Tierschutz geholt hat, hat man auch keine Absolution.

Tschechoslowakischer Wolfhund

Und über adopt don’t shop könnten wir uns zu Tode diskutieren.
Man getraut sich nur nicht mehr.

Wer war zuerst da? 
Die Henne oder das Ei?
Hätten wir nur übelst geprüfte und verantwortungsvolle VDH Züchter, müssten wir nicht so viele Hunde retten.

Leben und leben lassen – und nicht nur verurteilen…..

Das Ende

Und mit Lusi und Helga neigt sich dann ein weiteres Kapitel dem Ende zu.
Auswilderung.

Meine Steinkäuzchen gebe ich noch nicht auf.
Obgleich ich denke, daß Albi und Siggi keine bedeutende Rolle in der Arterhaltung mehr spielen werden.
Aber die Beiden sollen machen, was ihnen Spaß macht und es ist nicht ausgeschlossen, daß mal wieder ein Zuchtpaar einzieht.
Aber das ist noch so gar nicht in meinen Gedanken.

 

Steinkäuze

Inzwischen unterstütze ich unseren Eulenverein.

Natürlich helfe ich noch immer verletzten Tieren aber das Auswildern von Schleiereulen ist nunmehr auch Vergangenheit.

Ich habe so unendlich viele verletzte Schleiereulen gepflegt und Babies aufgezogen und gerettet.

Wirklich viele und ganz ohne geht es nicht.

Der Anfang

Die Tage haben ich ihn abgeholt.
Den Frederick.
Das älteste Küken von Lusi und Helga.

 

Er wird hier bleiben.

Schleiereule

Ein Gesicht, das nur eine Mutter lieben kann

Vielleicht bekommt er irgendwann einen Partner oder eine Partnerin aber eben gleichgeschlechtlich.
Und man weiß ja aktuell nicht, ob es männlich oder weiblich ist.

Das Wilde Haus

Ja, Chris macht tatsächlich das Dach neu.

Super viel Arbeit und er ist ja auch nicht mehr der Jüngste.
Und nein, er ist kein Dachdecker.

Aber er ist auch kein Elektriker, Fliesenleger, Installateur….
Er macht einfach alles selbst. Und auch noch sehr perfektionistisch.

Ich mache auch alles – aber eben krumm……

Würde gerne an einem Tag einen Arbeitsdienst machen.
Sollte jemand Zeit und Lust haben, meldet euch bitte.
Ich stelle einen Grill auf.

Neuigkeiten

Die neuen Kalender sind im Probedruck und können ab sofort vorbestellt werden.

Danke für eure Bestellungen vom Gandalf Motzkalender.
Meine Zahnbehandlung ist abgeschlossen jetzt und das meiste habe ich von dem Erlös bezahlen können.

Ich bin euch so dankbar, daß ihr mich so unterstützt.

DIN A 3 Hochformat

Shootings

Wenn ihr Fragen habt, meldet euch immer gerne

und wie immer freue ich mich sehr über eure Kommentare hier

Wo sind die letzten Wochen hin?

23 Gedanken zu „Wo sind die letzten Wochen hin?

  1. Liebe Tanja, es liest sich alles so angenehm weg – wir sind ja nur Zuschauer und keine Teilhaber. Ich fotografiere nicht u lese kaum noch aber keinen Deiner posts versäume ich. Ungefragt sag ich Dir, Du machst alles richtig und zeigst das echte Leben ♥️. Vielen Dank dafür ♥️

  2. Hallo, habe ich das richtig verstanden. Lusi und Helga werden auch ausgewildert? Lusi mit den zwei Gesichtern. Den zahmem Lusi hatte ich bei einem Eulenkaffee auf dem Arm und konnte mir nie vorstellen, dass er bei der Verteidigung seiner Familie zur Furie mutiert. Aber manchmal muss man sich auch von etwas Liebem trennen. Ich musste mich wegen einer Federallergie meines Ex von meinen Wellensittichen trennen. Alles Gute für Dich und lass dich von übergriffigen Menschen nicht so sehr nach unten ziehen. Das ist natürlich nicht einfach. Barbara

  3. Hey meine Liebe, ich weiß noch wie die zwei sich kennen gelernt haben 💜💜💜💜
    Fühl dich mal gedrückt. So viele Veränderungen sind nicht leicht.
    Ich freue mich sehr auf September. Da komme ich mit Anette zu dir.
    Ich muss ganz dringend Eule kuscheln. Ich war letzte Woche wieder mal ganz spontan im Krankenhaus. 🙈 Ich werde noch völlig bekloppt. Daher freue ich mich sehr auf den 27.09.25
    Ich wünsche dir wie immer starke Nerven. Und denk dran, du bist gut so wie du bist.

    Fühl dich ganz doll gedrückt

    Viele Grüße aus Marburg

  4. Hallo Tanja
    Deine Zeilen sind wie immer sehr schön geschrieben und man fühlt sich hautnah dabei wenn du schreibst. Schade das du dich von Lusi und Helga trennst die hätten bestimmt noch viele Schreikovskies gemacht. 🦉🦉🦉🦉🦉. Danke das du uns immer mit nimmst durchs wilde Haus LG Birgit

  5. Liebe Tanja
    die Entscheidung ist Dir bestimmt super schwer gefallen.
    Was Du schreibst hört sich unglaublich anstrengend an uns Du darfst stolz auf Dich sein es zu meistern.
    Liebe Grüße
    Cornelia

  6. Hallo liebe Tanja! Dass du dich von Lusie trennen musstest, tut mir leid. Als ich ihn bei deinem Workshop aufm Arm hatte, war er so gechillt. Ich wünsche dir weiterhin alles Gute, viel Kraft und Gesundheit – was man eben so alles braucht, wenn man sowas stemmen will, wie du 😉
    Liebe Grüße, Drückerle und Umärmelung 🫂🤗😘

  7. Ach Tanja es tut mir leid dass Du Dich von Lusi trennen musstest… ich hatte ihn damals auch auf der Hand… so lieb… aber wenn er zur Gefahr wurde, weil er seine Familie beschützen wollte… tja… einfach war das bestimmt nicht für Dich! Ich drücke Dich🍀😘

  8. Liebe Tanja,
    jeder, der dir irgendwo folgt weiß, wieviel Zeit und Herzblut du in deine Tiere und Projekte steckst, von daher wird jeder verstehen, wenn die Blogs mal ausfallen oder dauern oder keine Regelmäßigkeit gegeben ist.
    Ein paar Gedanken zum heutigen Blog:
    .) Tierrettung: Ich weiß nicht, in welcher Social-Media-Bubble du da gefangen bist, mir sind solche Tierrettungen mit Spendenaufrufen noch nie untergekommen, zahlreiche Videos von Tierrettungen schon (ist aber auch nachvollziehbar, da jeder ein Handy mithat, dass man heute mehr Videos davon sieht als früher), aber keine unter den von dir genannten Umständen.
    .) Schleiereulen: Ich dachte, man hätte die SChreikofskis abgeholt und Lusi + Helga + die Brut wären geblieben … das hat mich jetzt echt umgehauen zu lesen, dass die ganze Familie (bis auf Frederik) weg ist …
    Ansonsten – bleib wie du bist (was du eh machst) und wünsch dir vor allem Gesundheit!
    Liebe Grüße aus Österreich

  9. Ich liebe Deine Art zu schreiben .
    Das Leben ist ein ständiger Wandel .
    Danke für Deine wundervollen Blogs , Fotos & was Du sonst kreierst .

  10. Ich liebe Deine Art zu schreiben .
    Das Leben ist ein ständiger Wandel .
    Danke für Deine wundervollen Blogs , Fotos & was Du sonst kreierst .

  11. Der Frederik – bin schon darauf gespannt, wie er sich in den nächsten Wochen verändert.
    Was ist eigentlich mit dem letzten einzelnen Küken von Siggi und Albi passiert ?
    Liebe Grüße aus Schwelm.

    1. Oh darüber hatte ich doch berichtet ;-(
      Ich war mit ihm zum röntgen und obwohl es gut wuchs und schon relativ groß war, wurde es immer krummer.
      Es stellte sich heraus, daß es einen genetischen Defekt hatte und wohl niemals hätte laufen können. Also hatte das ganze Gelege einen genetischen Defekt. Woran das liegt, kann man nicht immer sagen.
      Infektion der Eltern – aber sie hatten nichts auffälliges und ich hatte Albi checken lassen. Einseitige Ernährung aber ich achte immer drauf, daß sie viel verschiedenes und abwechslungsreich bekommen. Auch Vitaminpräparate (die man eigentlich nicht wirklich braucht). Auch Klima (zu kalt, zu warm zu nass…).
      Es passiert ;-( und dieses Jahr war ein schlechtes Steinkauzjahr auch in der Natur.
      Zurück zum Kleinen: hätte er nur eine Behinderung behalten, hätte er eben einfach bleiben können. Mit Behinderung auswildern wäre ja sowieso nicht möglich.
      Aber es war unmöglich, dass er hätte laufen können und darum haben wir ihn beim Tierarzt direkt erlöst ;-(

  12. Liebe Tanja,
    Danke das du uns immer mitnimmst und uns an deinem Leben teilhaben lässt, sei es das wilde Hause oder die Tiere. Es ist dir sicher unglaublich schwer gefallen dich von Lusi zu trennen aber auch da hast du pro Tier entschieden und es zeugt von viel Kraft. :*

  13. Liebe Tanja! Ich liebe deine Bilder und Berichte über deine Tiere!
    Es tut mir leid, dass du dich von Lusi und Helga trennen musstest. Werden die beiden auch ausgewildert?
    Auf Fredericks weiteren Weg bin ich schon sehr gespannt.
    Es tut mir auch leid, dass du nicht mehr mit Ingo die Stille des Waldes genießen kannst.
    Lass dich von den Besserwissern nicht runter ziehen!
    Liebe Grüße
    Jutta

    1. Danke liebe Jutta <3
      Nee Lusi und Helga dürfen nicht ausgewildert werden. Wir haben ganz strenge Bestimmungen, das kann man sich nicht frei aussuchen.

  14. Es tut mir so leid, dass du dich von Lusi und Helga trennen musstest. Aber wenn gerade du so eine Entscheidung triffst, dann wird sie richtig sein.
    Dennoch tut es weh…fühl dich gedrückt, ich hoffe, dass es dir bald mit vielen Dingen wieder besser geht.
    Und auch ich kann mich nur anschließen: egal wie regelmäßig oder unregelmäßig ein neuer Blog-Artikel kommt…so ist das Leben, mach dir bloß keinen Stress.

  15. Liebe Tanja, Deine Berichte sind immer so toll.werden Helga und Lusi bei Deinem Falkner kollegen weiter ein paar sein? Tut mir so leid fuer Dich. Viel Kraft

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