Sir Gandalf

Ein Leben mit Tieren ist anders, speziell, einzigartig.
Es gibt viel zu lachen, aber auch viele Sorgen und Tränen.
Die sauberste Kleidung kann innerhalb kürzester Zeit aussehen, als sei sie ein Leben lang an der Waschmaschine vorbeigeschlittert.
Ebenso das Auto, die Wohnung und der Kamerarucksack.
Nicht alle Freunde unterstützen deine Tierliebe – die eigene Familie meist erst recht
nicht.
Auch bei Nachbarn finden Hunde und Eulen nicht immer nur große Bewunderung, vor
allem, wenn sie ihren Schlaf brauchen.
Man sollte es sich also gut überlegen, bevor man sich für ein Leben mit Tieren entscheidet.
Ich jedoch hatte gar keine Wahl, denn bereits im Windelalter stand für mich fest, dass mein
Leben den Tieren gehört.
Anders konnte ich mich also gar nicht entscheiden.

Eulen sind ganz anders als Greifvögel.
Greifvögel sind aufbrausend, begeistern sich schnell für irgendetwas, sind explosiv, schnell, pfiffig….
Eine Eule hingegen stellt immer erstmal eine Kostennutzenrechnung auf.
Bevor eine Eule „sich mal eben etwas Anschauen fliegt“, sitzt sie die Situation lieber aus und denkt
darüber nach, ob sich die Mühe wirklich lohnt.
Die den Eulen zugesagte Weisheit resultiert vermutlich daraus, dass sie immer erst mal alles aussitzen.
Mit großen Augen schauen sie dich an, beziehungsweise durch dich hindurch.
In Wirklichkeit hat das vermutlich nichts mit Weisheit zu tun, sondern vielmehr damit, dass es einfach
etwas länger dauert, bis sie eine Situation verstehen.

Der Einzug

Ganz egal, wie man das Ding auch dreht….
Es gibt Tage, da geht so vieles schief und andere Tage, an denen es auch nicht viel besser läuft.
Und meistens fängt ja alles mit einer schlechten Kindheit an.
Darauf kann Gandalf ein Lied singen.
Bereits am ersten Tag im neuen Zuhause wurde ihm schlecht. Eigentlich wurde ihm immer schlecht.
Vor dem Schlafen wurde ihm schlecht, nach dem Schlafen und vor allem während des Fressens.
Er hatte kaum aufgefressen, da bekam er auch schon Bauchweh.
Ich musste ihm also regelmäßig den Bauch wärmen, damit er wieder einschlafen konnte.
Die Mahlzeiten waren von Anfang an ein Problem.
Eulen fressen Mäuse. Gandalf auch.

Aber Gandalf entscheidet nach der Farbe der Mäuse und natürlich nach Tagesform.
Es gibt eben Tage, da mag er weiße Mäuse und Tage, da schmecken ihm die weißen Mäuse nicht, und er hätte lieber eine schwarze oder braune Maus.
Was zur Folge hatte, dass ich täglich drei Mäuse mit unterschiedlichen Fellfarben auftauen musste, damit Gandalf entscheiden konnte, auf welche Farbe er Lust hatte.

Das Gute ist, daß Gert keine Ansprüche an Mausfarben stellt und somit das frisst, was übrig ist.

Am Morgen entschied er dann, welche Mäusefarbe er verzehren möchte und ich konnte, gerädert von der schlaflosen Nacht, die Palette präsentieren, welche ich ihm am Vorabend aufgetaut hatte.
Danach hatte er Bauchschmerzen….
Natürlich konnte morgens noch niemand ahnen, ob der jeweilige Tag ein Braunmäusetag, Schwarzmäusetag oder Weißmäusetag werden würde – ich denke, das wusste er morgens selbst noch nicht.

Morgens ist nämlich so gar nicht Gandalfs Uhrzeit.
Und ein Morgen folgt ja immer auf eine Nacht und damit wären wir direkt beim nächsten Thema.

Einschlafen war nämlich auch so ein Stichwort. Ganz sicher nicht in einer Eulenbehausung oder in der dämlichen Kiste, die ich für ihn auf dem Nachttisch bereitgestellt hatte.
Nicht für Gandalf. Sein Lieblingsschlafplatz war genau auf meinem Bauch.
Und wehe, ich nahm ihn dort runter, denn dann fing er sofort an zu knöttern.
Knöttern – das konnte er vom ersten Moment an. Bauchschmerzen und Übelkeit – das hatte er auch drauf.
Die ersten Tage mit Gandalf waren hart, sehr hart.

Ich konnte kaum eine Nacht schlafen, weil Gandalf eben nur auf meinem Bauch schlief.
Gleichzeitig hatte ich Angst, dass ich doch einschlafe, mich im Schlaf wälze und dabei den Winzling zerquetsche. So musste ich mir jede Nacht diverse Serien anschauen, um irgendwie wach zu bleiben und konnte dabei das zufrieden schnarchende Federtier beim Schlafen beobachten.

Schnarchen kann er übrigens perfekt …

Wann immer ich dachte, dass er richtig tief schläft und ich ihn ganz, ganz vorsichtig und in Zeitlupe in seine Eulenkiste zu legen versuchte, wurde er allerspätestens 7 Sekunden nach dem Ablegen wach und schrie wie am Spieß.
Also wieder zurück auf den Bauch, wo er sich sofort flach hinlegte, einkuschelte und zufrieden schnarchend wieder einschlief.
Übrigens schlief ich in der Zeit im Gästezimmer mit dem kleinen Gästefernseher und ich habe jede Fernseh-Serie gefühlte dreihundert Mal gesehen.
Die Nächte, die ich mit Gandalf zusammen verbrachte, wurden mit der Zeit nicht wirklich besser – nur anders.

Bewegung

Auf die Federn, fertig… dagegen…

Bewegung ist für Gandalf ein rotes Tuch.
Eulen sind grundsätzlich ziemlich faul und bewegen sich nur, wenn es unbedingt sein muss.
Zur Futtersuche, für die Paarung oder auf der Flucht – ansonsten lieben sie es, zu dösen, sich zu putzen und einfach so rumzuhängen.
Logisch also, dass auch Gandalf Bewegung nicht ausstehen kann. Futtersuche kommt für ihn nicht in Frage.
Seine Mäusefarbentage sind gut durchorganisiert, und er bekommt sein Futter natürlich serviert.

Flucht?

Wovor sollte ein Gandalf flüchten?
Natürlich mag er weder Wetter noch Braunellen, aber wo sollte man bei Wetter denn auch hinwollen und
Braunellen folgen einem ja sowieso überall hin.
Das Gleiche gilt auch für Reiher, Kohlmeisen und Co. Die sind gefühlt überall und lauern einem auf.
Da ist es am besten, man verharrt unaufällig auf einer Stelle und sitzt den ganzen Ärger aus.
Das kostet wenigstens nur Nerven aber nicht auch noch Energie.

Obwohl, Pappenstiel, Federkiel – bevor ich jetzt was falsches schreibe…..

Rohrweihen

Ich kam, sah… und motzte…

Das Wetter war super und so dachte ich mir, ein kleiner Ausflug kann nicht schaden.
Gandalf war allerdings wirklich schlechter Laune.
Seine Stimmung besserte sich auch nicht, als er sah, dass das Wetter wirklich akzeptabel war

Wir gingen ein Stück aber er motzte ohne Unterlass.
Also hielten wir an und setzten uns an den Ackerrand.
Gandalf stand auf der Erhöhung einer Ackerfurche und zeterte, was das Zeug hielt.
Ingo ging zu ihm hin und legte sich neben ihn, um ihn zu besänftigen, was ihn erst richtig in Rage brachte.

Das selbe kann er auch bei Mäusebussarden


Blöd

Ich lass mir meine schlechte Laune nicht verderben…

Ein großes Thema bei Gandalf.
Grundsätzlich gibt es tatsächlich ziemlich viel, was Gandalf blöd findet.
Sehr viel, um ehrlich zu sein.
Es beginnt mit Wetter….
Wetter ist so gar nicht Gandalfs Ding.
Wind kann er überhaupt nicht ausstehen, dabei ist es im Grunde völlig egal, ob der Wind von vorne,
von hinten oder von der Seite kommt.
Wind bleibt Wind.
Wind von unten verursacht Gandalf allerdings so schlechte Laune, dass man ihn an dem Tag nicht
mehr anzusprechen braucht.
Klar, wer will sich schon unter die Federn schauen lassen?
Sehr peinlich

Sonne gehört natürlich auch zum Wetter.
Sonne in Maßen ist okay, aber wenn man von der Sonne direkt angestrahlt wird, ist das auch einer kleinen Büscheleule zu blöd.
Sonne wird ganz schön warm auf den Federn und blendet einen auch.

Ich glaube nicht, daß hier irgendeiner über Regen sprechen will….

Mit Gandalf habe ich sooo viel erlebt.

Trotz all seiner Launen beißt er nie und ist nie fies.
Gandalf kann Hunde nicht ausstehen.
Den Ingo kennt er in und auswendig und ist beruhigt, wenn er in seiner Nähe ist.
Und ganz tief unter seinen Federn liebt er den Ingo sehr – und umgekehrt.

So richtig ganz genau weiß man nicht, wie alt Weißgesichtseulen werden aber Gandalf ist schon einer der älteren.
Trotzdem hoffe ich, daß wir noch ganz ganz viele Jahre zusammen haben.

Gandalf hat geholfen, traurigen Kindern ihr Lachen zurück zu geben, Menschen mit Vogelangst zu kurieren und so vielen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

Er hat nie versucht sich zu verstellen, sondern war immer er selbst.

Gandalf und Ingo akzeptieren sich so, wie sie sind und das ist das besondere an der Freundschaft.
Keiner muss sich für den Anderen ändern oder verbiegen.

Einiges aus dem Buch: Mein Leben mit Sir Gandalf
Ich habe noch ein kleines Kontingent zum reduzierten Preis, dann ist das Buch weg

Mein Leben mit Sir Gandalf Sale

Hab ich’s erwähnt?
Ich liebe diesen kleinen grauen Motzkopf !!!

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Super english

Life with animals is different, special, unique.
There is much to laugh about, but also many worries and tears.
The cleanest clothes can look like they’ve been slipping past the washing machine for a lifetime in no time.
So can the car, the apartment and the camera backpack.
Not all of your friends support your love of animals – and your own family usually does not
not.
Even with neighbors, dogs and owls do not always find only great admiration, especially
especially when they need their sleep.
So you should think twice before deciding to live with animals.
I, however, had no choice at all, because already at the age of diapers it was clear to me that my
life belonged to the animals.
So there was no other way for me to decide.

Owls are very different from birds of prey.
Birds of prey are quick-tempered, quickly get excited about something, are explosive, fast, smart….
An owl, on the other hand, always first makes a cost-benefit calculation.
Before an owl “flies just to look at something”, it prefers to sit out the situation and think about whether it is really worth the effort.
about it whether the trouble is really worthwhile itself.
The wisdom attributed to owls probably results from the fact that they always sit everything out first.
With big eyes they look at you, respectively through you.
In reality this probably has nothing to do with wisdom, but rather with the fact that it simply
takes a little longer for them to understand a situation.

The indent

No matter how you turn the thing….
There are days when so many things go wrong, and other days when things don’t go much
better.
And usually it all starts with a bad childhood.
Gandalf can sing a song about that.
Already on the first day in his new home he felt sick. Actually, he was always sick.
He felt sick before sleeping, after sleeping and especially while eating.
He had hardly finished eating, when he already got a stomach ache.
So I had to warm his belly regularly so that he could fall asleep again.
Meals were a problem from the beginning. Owls eat mice. Gandalf too.

But Gandalf decides according to the color of the mice and of course according to the shape of the day.
There are days, when he likes white mice and days, when he doesn’t like white mice.
white mice, and he would rather have a black or brown mouse.
As a result, I had to defrost three mice with different fur colors every day so that Gandalf could decide which color he was in the mood for.

The good thing is that Gert has no demands on mouse colors, so he eats what is left.

Then in the morning he decided which mouse color he wanted to consume and I, exhausted from the sleepless night, was able to present the palette I had thawed out for him the night before.
After that he had a stomach ache….
Of course, in the morning nobody could guess whether the day would be a brown mouse day, a black mouse day or a white mouse day – I think he didn’t know that himself in the morning.

Morning is not at all Gandalf’s time.
And a morning always follows a night and with it we would be directly with the next
topic.

Falling asleep was also a keyword. Certainly not in an owl’s den or in the stupid box I had prepared for him on the nightstand.
Not for Gandalf. His favorite sleeping place was right on my belly.
And don’t you dare take him down from there, because then he would immediately start to knot.
Knotting – he could do that from the very first moment. Stomach ache and nausea – he could do that too.
The first days with Gandalf were hard, very hard.

I could hardly sleep one night because Gandalf slept only on my belly.
At the same time, I was afraid that I would fall asleep, roll around in my sleep and crush the tiny creature. So I had to watch various series every night to somehow stay awake and could watch the contentedly snoring feathered animal sleeping.

He can snore, by the way…

Whenever I thought that he was sleeping really deeply and I had to watch him very, very carefully
and in slow motion to put him in his owl box, he was awake at the latest 7 seconds after putting him down and screamed like a banshee.
So back to his belly, where he immediately lay down flat, snuggled in and contentedly fell asleep snoring again.
By the way, I slept in the guest room with the little guest TV during that time and I watched every TV show like three hundred times.
The nights I spent together with Gandalf didn’t really get better with time – just different.

Movement

On the feathers, ready… against it…

Movement is a red rag for Gandalf.
Owls are basically pretty lazy and only move when they absolutely have to.
For foraging, mating or escaping – otherwise they love to snooze, preen and just hang out.
So it’s logical that Gandalf can’t stand movement either. Foraging is out of the question for him.
His mouse color days are well organized, and he gets his food served, of course.

Escape?

What should a Gandalf flee from?
Of course, he doesn’t like weather or brownbells, but where should you want to go with weather and
Brown trout follow you everywhere anyway.
The same applies to herons, great tits, etc. They are everywhere and lie in wait for you.
It’s best to stay in one place and sit out all the trouble.
That costs at least only nerves but not also still energy.

Although, Pappenstiel, quill – before I write now what wrong..…

Marsh Harriers

I came, saw… and grumbled….

The weather was great and so I thought, a a little excursion can not hurt.
Gandalf, however, was in a really bad mood.
His mood didn’t improve when he saw.., that the weather was really acceptable

We walked a bit but he grumbled without stopping.
So we stopped and sat down at the edge of the field.
Gandalf stood on the elevation of a field furrow and grumbled for all he was worth.
held.
Ingo went over to him and lay down next to him to calm him down, which made him really
which really brought him into a rage.

Stupid

I’m not going to let this spoil my bad mood….

A big topic at Gandalf.
Basically, there’s actually quite a lot that Gandalf finds stupid.
A lot, to be honest.
It starts with the weather….
Weather is not Gandalf’s thing at all.
He can’t stand wind at all, and it doesn’t matter if the wind comes from the front, from behind or from the side, from behind or from the side.
Wind remains wind.
Wind from below, however, causes Gandalf such a bad mood that you don’t need to talk to him on that day.
to talk to him on that day.
Sure, who wants to be looked under the feathers? Very embarrassing

Sun is also part of the weather, of course.
Sun in moderation is okay, but if you are directly illuminated by the sun, it is too much for even a small bush owl.
The sun gets quite warm on your feathers and also blinds you.

I don’t think anyone here wants to talk about rain….

I have experienced sooo much with Gandalf.

Despite all his moods, he never bites and is never mean.
Gandalf can’t stand dogs.
He knows Ingo inside out and is reassured when he is around.
And deep under his feathers he loves Ingo very much – and vice versa.

We don’t know exactly how old white-faced owls get, but Gandalf is already one of the older ones.
Nevertheless I hope that we will have many more years together.
Gandalf has helped to give sad children back their laughter, to cure people with bird fear and to put a smile on the faces of so many people.

He never tried to pretend, but was always himself.
Gandalf and Ingo accept each other as they are and that is what is so special about friendship.
No one has to change or bend for the other.