Wie gelingen Hundebilder im Schnee?

Wolfhund im Schnee

Nikon Z9 mit Nikkor 300mm, 2.8
F/2.8, 1/1.250 sek. ISO 140, + 1 Schritte

Wie gelingen dir gute Hundefotos im Schnee?

Ein Tip vorweg:

Vermeide strahlende Sonne.

Schnee ist immer so etwas wie ein natürlicher Reflektor und ganz schnell ist dein Bild zu grell und ausgefressen.

Außer Rand und Band...

Dio ist bei Schnee außer Rand und Band.

Er freut sich so irrsinnig dolle über Schnee, daß er echt schwer zu bremsen ist.
Er kann da auch nicht lange still sitzen, vor allem am Anfang nicht – und später ist er irgendwann völlig platt ….lach

Darum gehen wir bei Dio zu zweit.
Wir lassen ihn dann einfach hin und her rennen und toben.
Und ich fotografiere dann eben.

Bewegungsbilder, wenn er rennt und in den kurzen Phasen versuche ich ein paar Portraits bzw eben Standbilder zu machen.

Ich fotografiere auch im Schnee mit der mittenbetonten Belichtungsmessung / bei Canon Selektiv.

Den Weißabgleich lasse ich auf automatisch.
Wie immer fotografiere ich in RAW.

Wenn ich Kundenshootings mache, starte ich immer mit Portraits – außer bei Hunden wie Dio oder ganz jungen Hunden.
Weil, wenn ich mit Action und Bewegungsbildern anfange, hängt die Zunge raus und die Konzentration ist auch nicht mehr so dolle.

Man muss ja auch zwischen den Portraits mal auflösen.
Spielen, Leckerchen, eine kurze Runde rennen lassen.

Aber dann kommt eben wieder Konzentration (Altersgerecht natürlich).

 

Hund im Schnee
Wolfhund im Schnee

Natürlich hat man da auch oft genau solche Bilder 🙂

Vor allem, wenn man die Männer mit nimmt.
Da darfste nicht so oft meckern und: “… renn aus dem Bild” in voller Lautstärke, sorgt schon beim zeiten Mal für eine schlechte Stimmung

Hund im Schnee

Meine 3 Tipps für bessere Hundebilder im Schnee

1. Die richtige Perspektive ....

… ist sooo wichtig.
Und bei Bewegungsbildern ist die schönste Perspektive meist liegend im Dreck bzw hier im Schnee.

Die Nachbarn schauen allerdings durchaus komisch, wenn man von einem Shooting nach Hause kommt.

Entweder nass oder dreckig… meist nass und dreckig 🙂

 

2. Referenzbild

Mache ein Referenzbild und schaue, ob es zu hell oder zu dunkel ist.

Vor allem bei schwarzen und dunklen Hunden muss man oft sehr viel regulieren.

Schnell sieht das Bild flau oder bläulich aus.
Ich arbeite da mit der Belichtungskorrektur und helle entweder auf oder dunkle ab.

 

3. Die Bildbearbeitung ist super wichtig

Mit der richtigen Bildbearbeitung kann man einfach das Maximum aus seinen Bildern raus holen – im RAW sowieso.

Auch Schnee-Oberlays kann man super verwenden.

Hundefotos im Schnee

Bei diesem Bild musste ich meinen Exmann hundert mal fragen, ob er mit mir frühmorgens bei schönstem Morgenlicht mit Ingo in den Schnee geht.
Ich bin immer alleine mit den Tieren und meiner Kamera unterwegs.
Bei Schnee ist das besonders schwierig bzw fast unmöglich.
Schneebälle machen, werfen, mit den nassen, kalten Fingern fokussieren …. und das alles bei einem Mali, der schneller ist als der Schall …. 😉

Kurzum, es wurde Mittag, nach dem 4. Kaffee und mein Exmann warf genau 4 Mal Schneebälle und dann war ihm kalt.
Außerdem hatte ich genörgelt, weil er in die falsche Richtung warf (das ist ungefähr wie wenn du den ganzen Tag erzählst, es gibt Schnitzel und dann stellst du Käsesuppe auf den Tisch).

Ingo hatte auch nur noch so halb Lust, weil er schon die schlechte Stimmung merkte und die Bilder waren noch nicht mal dolle, weil das Licht so schlecht war.

Das Bild ist Bildbeabeitung 🙂
Auf Facebook schrieb dann einer: oh, was für eine Bombenstimmung …..
Ja, die war es wirklich aber anders als gedacht 😉

Einstellungen Portrait / Bewegung

Meine Blende lege ich als Gestaltungsmerkmal einmal fest (mein Motiv ändert sich ja nicht – lediglich “der Zustand”, also Portrait oder in Bewegung.

Meine Verschlußzeit lege ich direkt erstmal mit 1/1.250 sek. fest.
Für Bewegungsbilder brauchen wir eine kurze Verschlußzeit, die die Bewegung einfriert.

Natürlich können wir mit der kurzen Verschlußzeit dann auch Portraits in den Pausen schießen.
Ich kann sie aber auch regeln und schnell verlängern aber vermutlich rennt der Hund sowieso gleich wieder los.

ISO lasse ich auf Automatik.
Die Kamera ärgert uns nicht und wird uns nicht mehr ISO geben, als wir brauchen.
Und ich regle hier mit +/- bzw der Belichtungskorrektur nach, wenn ich sehe, es passt nicht.

 

F/2.8
1/1.250 sek.
ISO auto.

 

Die meisten wissen ja, daß ich mit Nikon in der Faulheitseinstellung fotografiere.
Darüber mache ich demnächst einen Blog-Artikel

 

Dio im Schnee
Dio im Schnee

Zusammenfassung

  1. AF-C / AI Servo
  2. 1 Fokuspunkt
  3. Serienbild schnell
  4. Autofokus Priorität bei AF-C Schärfe
  5. Die richtige Perspektive wählen
  6. vorausschauend fokussieren und fotografieren
  7. Den Stabi könnt ihr ausmachen (großen Unterschied macht das nicht)
Hund rennt im Schnee
Ingo im Schnee

Den Fokuspunkt schiebe ich schon vorher vorausschend dorthin, wo ich ihn brauche.
Also:

rennt der Hund seitlich von rechts nach links, schiebe ich den Fokuspunkt entsprechend rechts oder links der Mitte.

Kommt der Hund auf mich zugerannt (und es ist ein großer Hund), verschiebe ich den Fokuspunkt nach oben.
Bei einem kleinen Hund ensprechend nach unten

Der Tieraugen-Autofokus

Tieraugenautofokus
Tieraugenautofokus

Auch den könnt ihr natürlich benutzen.

Er leistet wirklich gute Arbeit – ich habe ihn auf Herz und Nieren getestet

Die Einstellungen seht ihr oben.

 

Quickmenü
Quickmenü

Bildbearbeitung

WebDio1 Kopie 1
bearbeitet
DSC9501 2
Original

Hier sieht man deutlich, wie wichtig die Bildbearbeitung ist und wie viel man noch rausholen kann aus einem Bild.

Wer sich für das Bildbearbeitungsvideo interessiert:

 

In der Blog-Rubrik “Wie entstand mein Bild” soll es zukünftig nicht nur um Tips, Tricks, Equipment und Einstellungen gehen, sondern auch um behind-the-Scenes und die Geschichten ums Bild.

Bleibt dran, das wird ein toller und interessanter Blog mit ganz vielen Folgen

Hund im Schnee
Dio im Schnee
Hund im Schnee
Dio im Schnee

Lest gerne auch meine anderen Blog-Artikel
Gute Fotos machen

Wie gelingen Hundebilder im Schnee?

10 Gedanken zu „Wie gelingen Hundebilder im Schnee?

  1. Hallo, ich habe bei Schnee immer Probleme mit dem Weißabgleich. Irgendwie ist jede Einstellung blöd, zu blau, zu gelb usw. Fotografiere mit Sony. Man kann das manuell einstellen, aber das krieg ich auch nicht richtig hin. Hast du noch Tips zum Weißabgleich? LG

    1. Ich lasse ihn wirklich auf automatisch und ändere dann später am PC (RAW ist aber Voraussetzung).
      Habe damit die besten Erfahrungen gemacht. Du kannst natürlich Tageslicht oder bewölkt probieren aber für mich ist das auch meist gelb- oder blaustichig.
      Oder du probierst es aus und stellst die Kelvin manuell ein (es kommt ja auch auf die Farbe des Hundes an).
      Wichtiger ist für mich die Belichtungskorrektur.

  2. Ich hab zwar keinen Hund und meist haben wir hier im Rheinland auch keinen Schnee 🥴 aber ich liebe Deine Fotos und mag auch Deinen Blog sehr gerne. Heute waren es für mich böhmische Dörfer aber trotzdem flüssig zu lesen, für einen Dummy wie mich. Liebste Grüße Sonja

  3. Hallo Tanja, Mega toller Artikel.
    Das mit dem Weißabgleich finde ich interessant. Ich hatte ehr auf Auto schlechte Erfahrung gemacht und stelle fast immer auf bewölkt, ich mag es gerne warm. Zumindest bei meiner D750 funktioniert das super. Die restlichen Einstellungen mache ich, soweit möglich, auch wie du 😊 wenn ich meine Z8 habe werde ich mal den Auto-Weißabgleich testen.

    1. Huhu Jürgen,
      aber das bewölkt kannst du doch auch am PC machen?
      Ich liebe das bewölkt auch – nehme es bei den Eichhörnchen wildlife immer.
      Aber im Grunde eigentlich nur, weils mir beim fotografieren viel angenehmer ist.
      Bei weißen Tieren habe ich da immer den Gelbstich drin. Ich finde wirklich, die Belichtungsmessung ist wichtiger.
      Aber weißt was? Es gibt kein richtig oder falsch – jeder macht super Bilder und so, wie ihm das am besten liegt.
      Das ist das Gute dran – weil jeder muss unbedingt seinen Blick und Stil behalten <3
      Die Z8 wird dir gefallen 🙂

  4. Vielen Dank Tanja
    So klasse erklärt und die Technik in dem dir eigenen, lebendigen Stil nicht so trocken werden lassen.
    Mit der Belichtungskorrektur habe ich mich noch zu wenig beschäftigt, das werde ich nachholen.
    Und dem Hund meiner Schwester muss ich wohl noch verlockender klar machen, dass er auf mich direkt zulaufen soll, das klappt auch noch nicht so. Aber wir üben.
    So ohne Schnee geht im Winter die ISO dann auch sehr hoch und die D5300 rauscht dann schnell arg. Habe die obere Begrenzung bei 1250. Oft ist mir nach dem Entrauschen dann alles zu glatt gebügelt.

    1. ja da hast du recht, Gabriele.
      Ich hatte am Wochenende ein Shooting und die Bilder sind auch recht flau/iso-lastig.
      Aber bei den Entrauschern gibts echt Unterschiede. Der Topaz De Noise ist mega und nicht glatt gebügelt. Das sag ich nicht, weil ich mit der Firma arbeite oder was kriege 😉 Habe den einfach gekauft irgendwann mal und bin begeistert 🙂

  5. Liebe Tanja,
    Super toller Newsletter, so interessant toll zum lesen und ab und zu ein schmunzeln im Gesicht. Freue mich schon auf den nächsten Newsletter.
    Vielen Dank 😍

  6. Sehr netter Blog, gut zu lesen, humorvoll und informativ. Muss ja gestehen, dass ich immer nur mit meinem Handy fotografiere, aber dein Blog macht mir Lust auf eine richtige Kamera. Mal sehen was das Jahr noch bringt 😉

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