Wir renovieren ein Haus 3 – die Geister, die wir riefen

Weissgesichtseule

Wenn der Morgen anbricht im wilden Haus

Es wütet ein Sturm....

….. in meinem Kopf
In den Nächten, in denen ich wach liege.
Letzte Nacht tobte aber auch draußen ein Sturm. Und was für einer.
Auch jetzt, am Morgen, ist es noch super stürmisch.
Verrückt, was das Wetter hier im Sauerland so bringt.

Erst trat unser kleiner Fluß am Wilden Haus über die Ufer nach den tagelangen Regenfällen.

Dann waren wir im Winterwunderland und alle reisten ins Sauerland, um den Schnee zu genießen.

Chris war ein paar Mal Skifahren.
Ich bin schon als Kind Ski gefahren aber seit meinem Unfall 2019 bin ich in allem ziemlich ängstlich.

Und jetzt haben wir Sturm….

Winterwunderland
Winterwonderland
Schleiereulen
Lusi und Karola

Es ist Januar 2024 und wir hatten morgens und nachts zwischen minus 2 und minus 11 Grad.
Gestern ging das Thermometer mit einem Schlag auf 6 Grad plus.

Eigentlich liegt mir Kälte mehr als Hitze aber ich hatte mich gar nicht gerne bei den Vögeln aufgehalten und mich zu ihnen zu setzen, war echt eine Überwindung, weil mir nach 5 Minuten die Hände einfroren.

Jeder der mit Greifvögeln und Eulen zu tun hat weiß, daß Vogelkrallen auf gefrorenen Fingern Eindruck hinterlassen.

Ich brauche keine Handschuhe für meine Vögel, sie tun mir nicht weh.
Nur draußen, wenn wir länger unterwegs sind nehme ich einen Handschuh, daß sie sich festhalten können, wenn wir durchs Gelände stapfen.
Gefrorene Finger jedoch bluten sofort…. und sie hören auch ewig nicht mehr auf.

Schleiereule Karola ist sehr schüchtern. Sie kommt in der Regel nicht zu mir.
Die Tage kam sie jedoch und setzte sich auf meine Hand, um sich ein Leckerchen abzuholen.
Bei starker Kälte muss ihnen zwei mal am Tag zu fressen geben, weil sie nicht alles auf einmal fressen und das Futter, daß sie sich für später aufheben wollen, ist später leider gefroren.
Mit einer Kralle hielt sie sich am kleinen Finger fest und sofort füllte sich mein Jackenärmel mit Blut.

Wenn jetzt die Kältewelle vorbei ist, kriegen sie wieder normal Futter.

Uhu
Die Geister, die wir riefen

Viel weniger Zeit bei den Vögeln brachte noch was mit sich.
Bruni. Sie nimmt mir das immer sehr übel und fängt sofort an zu fremdeln.
Momentan bin ich grad wieder dabei, viel Kontakt zu ihr aufzubauen.
Und seit gestern wird sie wieder anhänglicher.

Ich muss auch mehr mit Gegenständen mit ihr üben.
Sie findet Besen, Rechen und all solche Dinge super gruselig.

Überhaupt ist sie seit Silvester sehr schreckhaft und eingeschüchtert.
In ihrer Voliere sind jetzt Besen und Rohre und ich versuche, dort immer Nachmäuse für sie zu verstecken.
Wie gesagt, erst seit gestern wird es langsam besser.

Die Nächte .....

Eisblumen
Wir renovieren ein Haus

Im Moment ist der Humpelfüsschen-Fuchs immer in der Nähe, irgendwo auf dem Gelände und er beobachtet uns sogar.
Ich kann ihn riechen (Füchse riechen mal richtig streng und ich bin strenge Gerüche gewöhnt, lach).

Natürlich ist er immer auf der Hut vor der fetten weißen Katze, die mittlerweile auch ihre Revieransprüche mit Nachdruck geltend macht.

Sogar gegen Dio.
Ingo interessiert es nicht besonders, er schaut halt und wenn ich sage: nääähhh, dann kümmert er sich nicht weiter drum.
Bei Dio hatte ich bisher Glück, daß ich die Katze zuerst gesehen habe und ihn direkt am Halsband schnappen konnte.

Gestern Nacht war es richtig laut draußen.
Irgendeine Schlägerei fand draußen statt und den Geräuschen nach zu urteilen steht fest, daß mindestens ein Marder beteiligt war.
Wer noch, kann ich nicht sagen – auf der Kamera konnte ich nichts sehen.
Aber es war laut, richtig laut.

Tschechoslowakischer Wolfhund
Dio

Die Baufortschritte...

Ja, es geht voran aber es ist ja immer so, daß es nicht schnell genug geht.

Das meiste bleibt an Chris hängen.
Weil er einfach der bessere Handwerker und der grössere Perfektionist ist.
Bei mir ist krumm auch noch ok.
Das ist auch der Grund, warum ich mich etwas zurück halte.

Das Backhaus ist im Moment dran und die Gäste-Herrentoilette.
Über “mein” Bad mit der Badewanne freue ich mich bei jedem Pipi, bei jedem Zähneputzen und überhaupt immer.
Für Baden fehlt mir oft die Zeit.
Samstag nach dem Hundeshooting war ich eine Stunde in der Wann und ich glaube, das hat mich gerettet.
Ich lag einfach den ganzen Vormittag im Schnee und war klitsche klatsche nass, bis auf den Schlübber.
Hätte den Tag der Jogging-Hose nicht ganz so ernst nehmen sollen aber ich habe gar keine Schnee-Hose.

Übrigens, Shootings könnt ihr jederzeit buchen – ich freue mich auf euch:

Kontakt Shootings


Das schönste daran, ich kann mit den Eulchen draußen sprechen.
So ein Ritual von uns.
Als erstes sage ich Gandalf und Gert Guten Morgen und dann den anderen.
Wobei Rüdi immer der erste ist, der antwortet.

Habichstkauz

Lachen und Zweifel

… liegen so dicht beieinander.

Wir haben viel Spaß im Wilden Haus. Mit all den Tieren, all dem Chaos und den netten Menschen hier.

Aber es gibt auch Tage, da überwiegen die Zweifel.

War die Idee wirklich gut, in unserem Alter so ein altes Haus zu kaufen?

Bis wir mal jemals fertig renoviert haben, sind wir bettlägerig und inkontinent.
Vermutlich können wir uns den Treppenlift nicht mehr leisten…

Vielleicht wäre eine 2 Zimmer-Wohnung die vernünftigere Wahl gewesen.
Es hätte nicht rein geregnet, wir müssten nicht all unser Geld in die Renovierung stecken, vielleicht mal einen kleinen Urlaub machen…

Aber ohne Tiere?
Kommt für mich nicht in Frage.
Ich denke, Chris zweifelt mehr als ich aber ich bin eben auch der chaotischere von uns beiden und er hat nie mit Tieren zusammen gelebt.

Mal sehen, was die Zukunft bringt und ob wir uns auf Dauer zusammen raufen können.
Chris als sachlicher Perfektionist und ich als chaotischer Autist.
Vermutlich ist ein Leben allein mit Tieren für mich vorgesehen.

Aber bis es soweit ist, versuchen wir noch so viel wie möglich zu erleben, im Wilden Haus.

Und wer weiß….
Vielleicht ist in ein paar Jahren das gröbste renoviert, wir sind immer noch zusammen und streiten lachend um den Treppenlift, während die Eulen sich um die Mäuse im Haus kümmern und die Hunde im Alter auch ruhiger werden 🙂

Termine:

Die Intensiv-Wochenenden waren direkt ausgebucht.

Auch der “filmen” Workshop

Danke von Herzen dafür.

Hier gibt es noch freie Plätze:

Natürlich ist dieses Jahr noch einiges geplant.
Ich halte euch mit allem auf dem Laufenden.

Habichtskauz im Schnee
Wir renovieren ein Haus 3 – die Geister, die wir riefen

21 Gedanken zu „Wir renovieren ein Haus 3 – die Geister, die wir riefen

  1. Liebe Tanja,

    Danke für deine authentischen Zeilen! Sei positiv und denke immer an ein gutes Ende für Euch Alle!!!
    Ich finde, ihr seid ein nettes Paar mit ein Paar Ungereimtheiten, die aber am Ende in Humor übergehen.
    Versuche in der Fülle des Herzens zu leben!
    „Ich bin“ und nich“ ich wünsche“. Damit bist du im Mangel!
    Ich freue mich auf dein neues Buch!

    Alles Liebe Cornelia aus Dresden

  2. Ihr habt schon soviel gemeinsam geschafft, den Rest schafft Ihr auch noch! 💞Und ohne Tiere wäre bei Dir undenkbar, und für uns alle sooooo schade, worüber sollen wir uns dann freuen, wenn es Deine tollen Bilder und Geschichten nicht gäbe! 🦮🐕‍🦺🐿️🦉🦅🐾🦊🦝💞💞💞

  3. Liebe Tanja, ich erfreue mich jedesmal an Ihren Texten, und dass ich ein bisschen teilhaben darf an dem Leben im wilden Haus.

  4. Liebe Tanja,
    deine Nachrichten zaubern mir immer ein Lächeln ins Gesicht und ich spüre auch für mich … es geht IMMER weiter.
    Alles Liebe von Uli aus Nürnberg

  5. Sei einfach stolz, auf Das was Ihr schon alles geschafft habt. Das könnt Ihr nämlich sein! Du ohne Tiere, sowieso nicht vorstellbar. Und ohne Chris auch schon nicht mehr!!!!! Kleine Reibereien gehören auch in eine Beziehung. Mach bitte weiter wie bisher. Liebe Grüße auch an Chris und die ganze Tierschar. In der Hoffnung auf einen baldigen Frühling Sylvia

  6. Liebe Tanja,
    ich genieße jedes Mal aufs Neue deine Geschichten. Sie sind alle so Herz erfrischend geschrieben und zaubern mir selbst an Sch…Tagen ein Lächeln ins Gesicht. Viele liebe Grüße

  7. Da ich selbst in einem jetzt genau 110 Jahre alten Haus im Westerwald auf dem Land lebe (mein Elternhaus, das mein Opa von 1912 bis 1914 selbst gebaut hat), weiß ich nur zu gut, was du da beschreibst. Aber du tust das mit soviel Humor, mit soviel Herzblut, dass am Schluss der Lektüre ein breites Grinsen in meinem Gesicht steht und eine ganze Weile auch bleibt. Ihr packt das, ihr schafft das, weil ihr zusammen riesenstark seid und weil ihr euch gut tut. Ich glaube an euch. In diesem Sinne liebe Grüße an dich, an Chris und alle Vierbeiner!

  8. Liebe Tanja, täglich fiebere ich Deinen Storys entgegen. Oft muss ich schmunzeln ob der Beschreibung Deiner Bilder/Videos. Du hast in Deinem Leben schon soviel gemeistert. Aufgeben scheint ein Fremdwort für Dich zu sein und das bewundere ich an Dir. Mit Chris hast Du hoffentlich einen Partner gefunden der Dich so nimmt wie Du bist. Und Reibereien gibt es in der besten Beziehung. Alles Liebe wünsche ich Dir, Chris und all Deinen Tieren. Und knuddel Ingo und Dio

  9. Liebe Tanja
    Ihr beide habt bisher soviel geschafft, es ist bewundernswert. Und es muss ja nicht alles auf einmal sein. Immer schön Schritt für Schritt und zwischendurch Luft holen und genießen. Ich lese sehr gerne deine Geschichten aus dem wilden Haus mit allen Teilnehmenden. Es ist immer sehr herzerfrischend und interessant. Liebe Grüße aus Berlin

  10. Ich freue mich immer tierisch von Dir zu lesen. Freue mich jedesmal von Dir /Euch zu lesen. Freu Dich über Eure schönen Momente und lass die Zukunft Zukunft sein 😉

  11. Hey meine Liebe, wenn das Thema Treppenlift konkret wird, melde dich gerne bei mir. Wir haben gerade einen bei meiner Stiefoma einbauen lassen. Das war günstiger als gedacht. Und da gibt es ordentlich finanzielle Unterstützung. Aber ich denke ihr kommt noch weile ganz gut ohne aus.
    Ihr macht das mega und könnt echt stolz auf euch sein. Fühl dich gedrückt. Ich hoffe, wir sehen uns bald.

    Viele Grüße aus der fernen Nachbarschaft

  12. Hallo, ich lese von euch so gerne. Meine Tageslektüre, bevor es zur Arbeit geht und abends, zum runterkommen . Vielen Dank. Habt noch viele schöne und chaotische Momente. Es ist wie es ist. Liebe Grüße Simona

  13. Hallo Tanja, Ihr schafft das! Und am Ende ist es doch toll, etwas gemeinsam gemeistert zu haben. Einfach ist langweilig und passt nicht zu Dir 😆 Ich lese die Geschichten so gern und finde Euer Haus toll!

  14. Liebe Tanja,
    Deine Geschichte ist so sehr besonders.
    Du bist so besonders.
    Ich freue mich immer wieder über die Bilder und Geschichten.
    Und ich hoffe noch einmal an einem Seminar im Wilden Haus teilnehmen zu können.
    Liebe Grüße aus Ostfriesland
    Cornelia

  15. Ihr macht bis jetz alles ganz super und habt schon so viel geschafft. Jetz is das schöne alte Haus ja nu mal da, also nich so viel grübeln und verrückt machen … einfach “gemütlich” weiter machen 👍😊. Ihr kriegt das hin 👌👏. Und bitte noch ganz viele so tolle Geschichten und Anekdoten und Fotos, ich freu mich jeden Tag 🤗

  16. habe vor 18 jahren eine alte dorfschmide gekauft, Bj. 1861 also fachwerkhaus. 5 jahre nach kauf war ich mim hintern zuhause und seit dem immernoch bis ich ins grass beisse 🙂 die ersten 5 jahr enoch in einer anderen stadt gearbeitet und nur alle 2 wochen zuhause, da ging es auch nur schritweise vorran, seit dem ich zuhause bin geht es auch nur langsam vorran, an dem was noch zumachen ist, weil ich nicht mehr so kan wie ich gern würden, ist halt so 🙂 also nicht entmutigen lassen, schrit für schrit geht es weiter 🙂

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